Ein Text von mir aus einem Schreibseminar, an dem ich 2021 teilgenommen habe. Assoziatives Schreiben – es wurden Worte über die Anreise, die Wahrnehmung, das Ankommen, das Zusammenfügen.
Kommt gut ins Wochenende! ❤️
????Wo ich sein kann????
Da draußen zerfließe ich in tausend Teile
Ich atme schneller
Meine Beine laufen zügig
Alles habe ich im Blick
Ach, könnte der Tag doch tausend Stunden haben
Und ich renne und renne – und meine Gedanken springen auseinander
Sie rücken in Ecken
Drängeln sich vorwitzig in meinem Kopf
Jeder meint, er sei der Wichtigere
Laut sind sie
Sie drücken und zwicken, sie zischeln und ermahnen:
Denk an MICH
Und dann die Tür, der Raum. Diese Stunden nur für mich
Ich füge mich zusammen
Es wird ganz still in mir
Nur noch eine Stimme, ruhig und klar
Ein Gefühl wie ein Vakuum aus Warten
Aus Nervenzellen, die langsam glatt werden und Luft holen
Ich darf. Ich muss nicht
Ich trage das Schönste in mir
Worte sind Freunde, die ich immer um mich haben kann
Eine natürliche Bewegung, die ihnen innewohnt
Sie streicheln und trösten, sie wühlen auf und fordern heraus
Und ich – bin nicht mehr tausend Teile
Ich lasse Lärm vor der Tür, und das hektische Rauschen
Und das Müssen
Meine Zeit, mein Leben, mein Weg
Ich bin wieder hier
Da, wo ich sein kann
– Julia Schröder-Göritz –